Die Robotik ist ein interdisziplinäres Themengebiet, das sich in den vergangenen Jahren rasant entwickelt und verändert hat. Eine Frage, die sich hinsichtlich der akademischen Vermittlung des Themengebietes stellt, ist, auf welchen Kerninhalten die Robotik aufbaut und welche Inhalte für Robotiker/innen von morgen von Bedeutung sind. Um dieser Frage nachzugehen, hat die FHWS am 17. und 18. Januar 2019 das 1. Internationale Robotiker-Forum in Schweinfurt veranstaltet. Hier diskutierten Vertreter aus Wirtschaft und Wissenschaft über aktuelle und zukünftige Herausforderungen der Robotik sowie Eckpunkte der akademischen Ausbildung. Die Ergebnisse sind in die Entwicklung des Studiengangs Robotik eingeflossen und prägen die hohe Anwendungsorientierung und Employability dieses Studiengangs.
Roboter gewinnen im Umfeld von Industrie, Handwerk, Landwirtschaft, Gesundheit, Medizin, Forschung und privatem Alltag rasant an Bedeutung. Es ist abzusehen, dass sie sich ähnlich wie Computer in allen Arbeits- und Lebensbereichen etablieren und unsere Arbeits- und Lebensqualität verändern werden. Die Wachstumsraten der Robotik-Branche sind seit Jahren zweistellig und ein Ende dieser Entwicklung ist insbesondere mit immer weiter verbesserten künstlichen Intelligenzen nicht absehbar. Schon heute suchen Unternehmen daher händeringend nach Robotik-Ingenieuren und versiertem Personal zur Entwicklung und Integration von angewandten und intelligenten Robotik-Systemen.
Roboter werden sich in allen Arbeits- und Lebensbereichen etablieren
Diesem Bedarf kann gerade von Hochschulen für angewandte Wissenschaften (HAW) mit einem eigenständigen und von Grund auf neu gedachten Bachelor-Studiengang Robotik begegnet werden.Dieses Forum will deshalb ein neues Berufsbild „Robotiker“ im Dialog mit Experten erörtern, in dem insbesondere Softwareaspekte ausreichend gewürdigt werden, und damit Impulse für die akademische Ausbildung geben.Mit dem Schweinfurter Robotiker-Forum lädt die FHWS dazu ein, die Anforderungen an zukünftige Robotik-Ingenieure, welche Roboter als Universalmaschinen in beliebige Einsatzfelder bringen, zu diskutieren und die Bedürfnisse der Praxis zu erörtern. Die Einladung richtet sich an Vertreter der Industrie und Wirtschaft sowie Vertreter interessierter bayerischer und außerbayerischer Hochschulen. Insbesondere sind ausgewählte internationale Partnerhochschulen mit eingeladen, das Berufsbild des „Robotikers“ zu definieren und so einen Studiengang „Bachelor Robotik“ mit zu prägen.
Die Internationalisierung von Studiengängen ist ein wichtiges Anliegen, welches insbesondere den Austausch von Studierenden und Dozierenden und Doppelt- oder Mehrfachabschlüsse weltweit vereinfacht, bei Studierenden grundlegende Kompetenzen für die spätere Arbeitswelt schafft und darüber hinaus auch die länderübergreifende Zusammenarbeit in der angewandten Forschung fördert. Die FHWS will deshalb einen von Grund auf neu gestalteten Bachelorstudiengang Robotik in deutscher Sprache anbieten, zu dem es ein englischsprachiges Pendant (Twin-Studiengang) mit dem Titel „Robotics“ geben wird. Dieses soll in gleicher Form an internationalen Partnerhochschulen etabliert werden (World-Twin). Mit der Einführung eines Studiengangs Robotik an mehreren bayerischen und deutschen Hochschulen für angewandte Wissenschaften, kann dieser Hochschultyp seine Tradition als Ingenieursschmiede weiter fortsetzen bzw. festigen und kann damit auch weiter an Attraktivität gewinnen.
Förderung der Softwarekompetenzen
Ein solcher Studiengang entspricht zudem gleich zwei bayerischen Interessen und Herausforderungen: Der Digitalisierung und der Förderung von Softwarekompetenzen in der akademischen Ausbildung. Des Weiteren gibt es in ganz Deutschland keinen Studiengang der sich umfassend auf die softwaretechnischen Aspekte der Roboterprogrammierung konzentriert und einfach nur den Namen „Robotik“ trägt. Und vielleicht hat ja der Robotiker in der Robotik dasselbe Potential einer Erfolgsgeschichte, wie der Informatiker in der Informatik.
Die Idee, das Berufsbild eines Robotik-Ingenieurs, der Roboter in die Anwendung bringt, gemeinsam durch die bayerischen Hochschulen für angewandte Wissenschaften und Technischen Hochschulen zu diskutieren und zu etablieren, kam nach einem Gespräch im November 2018 an der FHWS mit Ministerialdirigent Schoppik über die gesellschaftlichen Aufgaben unseres Hochschultyps und der zwei Tage später erfolgten Unterzeichnung der Kooperationsvereinbarung zwischen der Shenzhen Technology University (SZTU) und fünf bayerischen HAWs im Rathaus von Shenzhen.
Wir hoffen, dass dieses Forum einen Beitrag dazu leistet, das Berufsbild des Robotik-Ingenieurs in der Arbeitswelt zu verankern und es mit dem Begriff Robotiker in der gesellschaftlichen Wahrnehmung zu prägen.
17. Januar 2019, Schweinfurt
Zeit
Programm
09:00 – 09:30
Begrüßung:
Prof. Dr. Robert Grebner
Präsident Hochschule für angewandte Wissenschaften Würzburg-Schweinfurt (FHWS)
09:30 – 10:00
Driving the Digital Enterprise
Ralf-Michael Franke
CEO Business Unit Factory Automation (FA)
Digital Factory Division (DF) Siemens AG, Nürnberg
10:00 – 10:15
Praxisnahe Anwendungsfelder von Telepräsenzrobotern – Mensch-Roboter-Roboter-Interaktion
Prof. Dr. Nicholas Müller
FHWS – Professur für Sozioinformatik
10:15 – 10:30
Einsatzmöglichkeiten sozialer Roboter
Prof. Dr. Dagmar Unz
FHWS – Dekanin der Fakultät für Angewandte Sozialwissenschaften (FAS)
10:30 – 10:45
Autonome Flugroboter
Dr. Nils Gageik
Geschäftsführer Emqopter GmbH
10:45 – 11:00
Kaffeepause
11:00 – 13:00
Workshop I
Mobile Robotik
13:00 – 14:00
Mittagessen
14:00 – 15:00
Digitalisierung und Arbeitsmarkt: Geht uns durch intelligente Maschinen die Arbeit aus?
Prof. Dr. Ulrich Walwei
Direktor Institut für Arbeits- und Berufsforschung (IAB)
15:00 – 15:30
Herausforderungen auf dem Gebiet der Service-Robotik
Dr. Nils Einecke
Senior Scientist – Honda Research Institute Europe GmbH
15:30 – 15:45
Mit Servicerobotern Prozesse auf der Verkaufsfläche digitalisieren
Dr. Andreas Bley
Co-founder und Managing Director – MetraLabs GmbH
15:45 – 16:00
Kaffeepause
16:00 – 17:30
Workshop II
Service-Robotik
18. Januar 2019, Schweinfurt
Zeit
Programm
09:00 – 09:30
Chinesischer Markt für Robotik
Prof. Dr. Qitao Lue
Dekan im Sino-German College of Intelligent Manufacturing der Shenzhen Technology University
Executive Vice President and Chief Tchnology Officer Han’s Laser Technology Industry Group Co., Ltd.,
Shenzhen, China
09:30 – 10:00
Human Robot Collaboration in Smart Factories
Prof. Dr. Tobias Kaupp
FHWS – Professur für Digitale Produktion und Robotik
10:00 – 10:15
Kaffeepause
10:15 – 12:30
Workshop III
Industrie-Robotik
12:30 – 13:30
Mittagessen
13:30 – 14:30
Zusammenfassung Berufsbild und Definition Robotiker made in Bavaria by HAWs
14:30
Ende der Veranstaltung
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